Ausgesperrt

Wenn man sich im Urlaub mal ein wenig Abwechslung wünscht, weil gerade alles so entspannt und ruhig ist, geht das ganz einfach. Man packt alles, also wirklich alles wie Handy, Tasche, Portemonnaie und Ausweis, ins Auto und legt den Autoschlüssel einfach dazu. Aber er sollte nicht im Zündschloss stecken, das wäre zu einfach.

Dann schiebt man einfach alle Türen zu und schwupp, nach ein paar Sekunden macht die automatische Türverriegelung dicht und das Herz eine kurze Pause, so circa 30 Sekunden. Danach läuft man mindestens 5 Runden um das Auto, es könnte ja doch irgendwo ein Tür nicht richtig geschlossen sein, was allerdings gegen die Regeln des Spiels ist.

Der Schwierigkeitsfaktor lässt sich dabei modular verändern, beliebte Bausteine sind dabei: Samstag Abend, Dunkelheit, Kälte und als matchmaker: Aufenthalt im Ausland, Fremdsprache und Parken im Nirgendwo.

Wenn man genug hat geht das Spiel auch ganz schnell zu beenden, die Seitenscheibe zerspringt durch einen gekonnten Schlag mit einem Stein in tausend Scherben, oder man hat Glück, steht wie wir auf einem Campingplatz, der nette Mensch an der Rezeption ruft einen Autoservice mit Wochenendbereitschaft, dieser hebelt die Seitentür fachmännisch etwas auf, man hat Glück und der Schlüssel liegt direkt auf dem Beifahrersitz, es macht schwupp und die richtige Taste wird mit einem langen Draht gedrückt und die ZV springt auf.

Nach dem kurzen aber wichtigen Jubel ruft man in Deutschland die Servicenummer der Versicherung an, zahlt gleich beim netten norwegischen Autoknacker per Visa und bedankt sich mit dem letzten deutschen Bier aus dem Kasten, welches freudig angenommen wird.

Das Herz darf wieder normale Frequenzen schlagen die Nacht im Bus ist umso ruhiger.

1 Kommentar zu “Ausgesperrt

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